Es werde Licht

Neue Batterien sind verbaut – der Renault springt anstandslos an – Aufbau hat Licht.

Ich muss gestehen, ich habe befürchtet, dass es wesentlich komplizierter wird die neuen Batterien zu installieren. Das größere Problem stellte die Aufbaubatterie dar, da die originale ein Format hatte, dass nicht mehr produziert wird. In unserem Fall befindet sich der Platz für die Aufbaubatterie unterhalb des Beifahrersitzes in der Drehkonsole. Doch welche Batterie soll man nehmen?

Selten gibt es Themen die, gerade für Unerfahrene Nutzer, einem Mienenfeld gleichende Lager an verfeindeter und komplementäre Meinungen haben, wie die Wahl der Batterie in einem Wohnmobil. An alle da draußen: Mir ist bewusst, dass ich sowieso von grundauf das falsche Produkt oder Technologie gekauft habe – ich prinzipbedingt alles falsch mache, dass nur Profis machen sollen und daher mitten im Wald mit einer brennenden Batterie stranden werden. So viel zu dem Thema, jetzt möchte ich hier unsere Entscheidungen dokumentieren.

Durch die leicht schräge Form an der Rückseite der Drehkonsole ist die größtmögliche Dimension einer klassischen AGM Batterie 95 Ah, aber auch nur wenn wir sie der Länge nach eingebaut haben. Doch reicht das? Das gilt es zunächst herauszufinden.

Obwohl ich schon einiges an Campingerfahrung habe, beschränkt sich dies, aufgrund der meisten Gesetzeslagen in Europa immer nur auf Campingplätze. Norwegen bietet aber etwas, wovon mein Großstadtgeplagtes Herz schon immer geträumt hat: das „Allemannsretten“ . Die Vorstellung „einfach mal so“ stehen zu bleiben und wenn einen das Ambiente gefällt auch dort die Nacht zu verbringen (natürlich unter der Einhaltung der geltenden Regeln) ist eine Freiheit die ich mir derzeit nicht wirklich vorstellen kann. Nichtsdestotrotz ist es ein Fixum bei unserer Reise mindestens einmal genau von diesem Recht gebrauch zu machen. Dies ändert die Ansprüche an die Batterie doch sehr stark.

Was sich schnell herausfinden lässt ist dass alles über 40 Ah mehr als ausreichend sind für Camper die von Campingplatz zu Campingplatz reisen. Doch will man auch mal autark wo stehen sollte man im Vorfeld dies etwas planen. Natürlich wäre die beste Wahl aus technologischer Sicht zwei LiFePO Batterien. Doch dagegen spricht folgendes: die bestehende Boardelektronik müsste getauscht werden, da der verbaute Elektroblock nicht mit Lithium Batterien umgehen kann und die enorm hohen Anschaffungskosten der Batterien selbst. Für jemanden der weiß, dass er wochenlang autark wo stehen wird, zahlt sich der Aufpreis natürlich aus, doch wir wollen es grundsätzlich erstmal ausprobieren. Daher werde ich nicht Unsummen an Geld in eine Technologie investieren, die ich womöglich nie wieder nutzen werde. Die kostengünstigere Alternative sind Nasszellen bzw. AGM Batterien wie ich aus diesem Video erfahren habe. Ebendort wird auch näher auf die Vorteile der AGM Batterien eingegangen und schnell war uns klar, dass es eine AGM Batterie wird. Jetzt gilt es die passende Größe zu bestimmen. Als Faustregel sagt man bei AGM Batterien, dass nur 60 Prozent der Kapazität auch nutzbar ist, ohne die Batterie zu schädigen. Dh. in unserem Fall ist die größtmöglich Dimension 95Ah weil alle anderen nicht mehr unter die Drehkonsole passen würden. Rein rechnerisch stehen uns daher maximal 57Ah zu Verfügung. Ui, toll. Was auch immer das heißen mag.

Hier wurde ich fündig. Diesem Video folgend gilt es mal herauszufinden wieviel Strom der Aufbau für Licht, Kühlschrank und Steuerung benötigt. Börni und ich werden dies in den kommenden Wochen testen, indem wir uns einen netten Wohmobilstellplatz heraussuchen und dort ein Wochenende verbringen.

Weil ein Licht defekt war, haben wir einen Teil der Decke abnehmen müssen um zu den Anschlüssen der Leuchtstoffröhre zu gelangen. Dabei entdeckten wir die etwas suboptimale Verkabelung. Leider wurde hier alles mit Lüsterklemmen verbunden. Natürlich wurden Litzendrähte verwendet und natürlich wurde auf Adernendhülsen verzichtet. Für mich ist das ein No-go. Schon ohne Vibrationen ist das keine gute Idee. Für mich bedeutet das aber, dass ich in den kommenden Wochen soviel Elektrik überprüfen muss wie möglich. Vielleicht geht sich dabei auch eine kleine Solaranlage aus, aber dies ist eine andere Geschichte.

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