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Eine Reise beginnt

Ich hätte jetzt nicht mehr geglaubt, dass wir es tatsächlich noch schaffen unseren Urlaub einzuläuten. Ein
kleiner Spoiler vorweg, wir haben es tatsächlich geschafft und ich verfasse diesen Artikel auf einem Campingplatz nördlich von Dresden.
Beginnen wir aber am Anfang. Damals als ich das halbe Wohnmobil zerlegt habe. Zugegen, einerseits wollte ich mich der Technik vertraut machen, andererseits um einige eher fragwürdige Stromverbindungen des Vorbesitzers auszutauschen. Da ich mit meinen Tablet navigieren will, musste zu der notwendigen Halterung auch eine Lademöglichkeit geschaffen werden. Zum Glück waren am Armaturenbrett bereits zwei zusätzliche Zigarettenanzünder verbaut. Hier konnte ich den einen „einfach“ mit einem USB-Hub tauschen. Zeitgleich installierte ich eine Bluetoothverbindung zum Autoradio. Blöd halt, dass dazu das gesamte Armaturenbrett geöffnet werden musste.


Gut, hatte ich das erledigt ging es weiter den Solarladeregler zu installieren. Ja, ich hab es mir nicht nehmen lassen in einer Zeit der weltweiten Chipknappheit und russischem Größenwahn dieses heißbegehrte Gut zu kaufen. Entschieden habe ich mich für ein Victron MPPT 75/15 und ein 180 Watt Solarpanel einer Firma die ich nicht mehr weiß. Sicher gibt es bessere und technisch ausgefeiltere Lösungen, nur musste ich das kaufen was zu dem Zeitpunkt lieferbar war. Siehe da, es funktioniert sogar! Heiße 125 Watt habe ich laden gesehen. Anzumerken gilt: es handelt sich hier mehr um eine technische Spielerei und soll meine Technikaffinität befriedigen. Daher ist das Panel auch derzeit nicht fix verbaut (wir hätten sowieso keinen Platz am Dach).
Jetzt ist das Wohnmobil soweit, dass wir damit eine Reise antreten können. Moment … da war ja noch etwas. Ein Marder dachte: “Net mit mia. Afoch auf Urlaub foan, dabei is daham doch so schee.”

Zum Glück hat das Vieh “nur” den Turboschlauch angenagt. Unsere geniale Lösung: Ducttape (aka Gaffatape). (Alex aus der Zukunft: Hat bereits 1700km gehalten und zeigt noch keine Probleme).

Ich wäre nicht ich und packe daher auch das korrekte Ersatzteil ein, aber solange das alte noch hält spricht ja nichts dagegen.

Natürlich habe ich so wichtige Sachen wie Pickerl machen, Gasprüfung etc. komplett ignoriert. Zum Glück gibt es meinen Vater der hier gewissenhaft alles notwendige stillschweigend im Hintergrund erledigt hat. Hättet ihr gewusst, dass man einen Wassertank vorher reinigen muss? Naja, jetzt, wo ich es weiß, ist es logisch.
Leider vergingen jetzt alle verfügbaren Wochenenden sehr schnell. Ich war beruflich etwas eingedeckt und schon hieß es in den Meetings „Na Alex, fahrst wo hin auf Urlaub?“. Gesundheitlich war ich auch etwas angeschlagen und daher fielen mir die Vorbereitungen immer schwerer. Geplant war, dass Börni und ich am Freitag, 6.5.2022, mit all unserem Gepäck zu meinen Eltern fahren und am Samstag
sollte die große Reise los gehen. Dann kam das Leben und sagte mal wieder „Haha, eure Pläne sind nutzlos!“.
Zunächst das liebe Geld.
Ich habe zwar mit höheren Spritpreisen gerechnet, aber natürlich keine kriegsbedingte Wucherei. Es sollte sich zwar ausgehen, aber jetzt hat das Reisebudget keinen angenehmen Polster mehr. Das mag mein typisches Schwarzsehen sein, aber ein einfaches entspanntes Losfahren gibt es jetzt für mich nicht mehr.
Dann der liebe Hund.
Nana ging es nicht gut. Sie hatte vor einiger Zeit eine Pankreatitis – dank Schmerzmittel und spezieller Diät dürfte diese zwar wieder verheilt sein, doch dieselben Symptome meldeten sich am Montag vor Reisebeginn wieder zurück. Natürlich würden wir die Reise ohne Nana nicht antreten. Sie hat sich dann aber schnell erholt und laut Tierarzt stand der Reise nichts im Weg.
Und zum Schluss der liebe Alex.
Eh schon angeschlagen, machte ich noch einen 16 stündigen Erste-Hilfe Kurs einen Tag vor der Abreise. Dieser Kurs war zwar informativ aber auch anstrengend. Gepaart mit meiner bereits angeschlagenen Gesundheit war ich bereits am Überlegen den Urlaub später anzutreten. Ich hatte noch soviel zu tun dafür aber keine Energie und Zeit mehr. Da kam schon der Freitag – letzter, zum Glück kurzer Arbeitstag. Wir hatten weder gepackt, noch die Wäsche gewaschen, noch hatte ich den versprochenen Server für das Haus von Desi und Tom fertig. Jetzt galt es aber mal überhaupt wieder lebensfähig zu werden. Ich kam nach der Arbeit nach hause, hab schnell was gegessen und mit all den Punkten auf der Agenda, mich um 15 Uhr ins Bett gelegt. Am Samstag um 9 bin ich wieder aufgewacht. Scheiße!
Lange Rede kurzer Sinn – wir sind statt wie geplant am Freitag erst am Sonntag Nachmittag zu meinen Eltern gekommen, wobei alle meine Hosen, Westen und T-Shirts noch nass vom Waschen waren. Noch schnell Wohnmobil einräumen … hoffentlich haben wir nicht zu viel mitgenommen. Achja, Vignette für Tschechien kaufen! Was haben wir sonst vergessen? Mit diesen Fragen im Kopf schlief ich ein.

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