Bekommen wir Kanelbullar vom König des Waldes?

Schweden – Jahrelang habe ich meinen Vater damit genervt. Schweden ist so toll, die machen alles besser als wir etc. Je älter ich wurde umso mehr erkannte ich, dass auch in Schweden nicht alles so toll ist. Dennoch zieht es mich noch immer in dieses mir unbekannt Land. Doch zwischen uns stehen noch etwas Dänemark und ein paar Brücken, zwar nicht sieben aber zumindest zwei. Die Storebaelt- und Öresundbrücke.

Wir brechen im windigen Westdänemark (Kilometerstand 70051) am 12.5.2022 auf und fahren Richtung Osten, mit der Hoffnung nicht in der Gegend um Malmö einen Stellplatz anfahren zu müssen. Der Tag ist wieder geprägt von Autobahn, vielen LKW und den beginnenden Schmerzen im Sitzfleisch. Dann kamen die Brücken. Man kennt zwar Bilder aber die schieren Ausmaß dieser Bauwerke kann man nicht begreifen. Das fahren ist recht unspektakulär, ein wenig hoch, wieder etwas runter und Schwupps ist man drüben. Einzige Aufregung war, dass bei der Mautstation die für Bargeld markiert ist, kein Bargeld sondern nur Kartenzahlung akzeptiert wird. Doch dann wird man sich bewusst, dass man hier Kilometer über Kilometer über Brücken fährt, die ein Meer überspannen. Ein eindrucksvolles Erlebnis.

Börni und ich merken das das Fahren der letzten Tage uns schon sehr angestrengt hat. Darum beschließen wir uns einen netten Campingplatz zu suchen und zumindest einen Tag Pause zu machen. Dank ADAC Stellplatz- und ECC Campingführer finden wir einen, der uns zusagt – Getnö Lake Asnen Resort. Einen kurzen Anruf später wissen wir, dass wir bis 19 Uhr einchecken können. Pfuh … das wird eng. Wir haben noch 3.5h Fahrt vor uns aber laut Navi sollten wir um 18.05 Uhr dort sein.

18.07 Uhr – Börni und Alex treffen ein. Campinggott sei Dank, wir müssen die Nacht nicht am Parkplatz verbringen. Börni und ich schlendern scherzend zur Rezeption nur um diese verschlossen vorzufinden. Das darf aber jetzt nicht wahr sein. So schlecht ist unser Englisch auch wieder nicht, dass wir hier etwas falsch verstanden haben. Ich war nach knapp 8 Stunden Fahrt müde – die nächste Übernachtungsmöglichkeit zirka 1,5h weiter. So schnell geb’ ich nicht auf. Nach kurzer Suche finde ich hinter dem Haus einen “Arbeiter”. Einen älteren Mann der Gerade einen Traktor betankt. Ingvar, der Mann mit dem wir am Nachmittag telefoniert haben. Er empfiehlt uns einen Stellplatz, der windgeschützt ist. Für 25 Euro pro Nacht inkl. Strom und Duschen. Da wir im Südsee-Camp lagetechnisch nicht duschen konnten und uns am Strand in Dänemark aufgrund unserer späten Anreise keine dänische Kronen für die Dusche bekommen konnten, waren wir sehr froh, diese endlich wieder nutzen zu können. (Kommentar Börni: Was nicht bedeutet, dass wir uns 2 Tage nicht gewaschen haben. Tägliche Körperhygiene ist wichtig, wenn man so lange unterwegs ist!)

Der Platz ist ein Traum. Mitten auf einer bewaldeten Halbinsel gelegen hat man das Gefühl direkt im Wald zu stehen – mit allen Komfort den man haben will. Auf meine Frage ob andere Camper hier sind antwortet Ingvar “Nich viele”. Nicht viele? Auf den über 100 Stellplätzen sind insgesamt 3 Camper! Wir sind fast alleine hier! Börni ist fix und fertig. Ich koch uns noch schnell ein Abendessen und dann schick ich sie ins Bett.


 

Den Freitag den 13ten verbringen wir vorwiegend schlafend. Am Morgen tauchen “dunkle” Brötchen und Kanelbullar (Ingvar nennt sie “Kanelsnagl”) auf unseren Frühstückstisch auf. Ich bin fest der Meinung, dass dies ein Willkommensgeschenk des Königs des Waldes war. Börni beteuert dennoch, dass sie es bei der Rezeption gekauft hat aber ich mag die “Willkomensgeschenk“ Idee mehr.

Kommentar von Börni:

Campingplatz Getnö Gård
Ausblick auf den See Åsnen

Es ist wunderschön hier. So schön, dass wir gleich 3 Nächte hier bleiben. Die Vögel singen ihre Lieder den ganzen Tag, die Blätter rauschen im Wind, Regen tropft immer wieder auf die Dachluken. Geweckt werden wir entweder vom Regen oder von Vögelgezwitscher. Untertags hört man mal ein paar Kanadagänse oder Enten, manchmal sogar einen Fischadler. Überall duftet es nach Wald, sogar Nana 😀 Es ist herrlich.

2 Kommentare zu “Bekommen wir Kanelbullar vom König des Waldes?

  1. Hurra es ist vollbracht. War für mich etwas naja unübersichtlich.
    Gefällt mir was ihr beide da schreibt. Kann so richtig mitfühlen. Schöne Gegend. Hoffe die Gelsen sind nicht arg.

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