Norwegen: säuselnde Flüsse, die Suche nach den Jurton, springende Ritter und donnernde Lawinen

Endlich geschafft – Norge. Vieles kennt man aus Erzählungen, Dokumentationen und Bildern aber es gilt wie immer der Grundsatz: man muss es selbst gesehen haben.

Die Dokumentation vorweg. Wir verbrachten unsere erste „freistehende“ Nacht noch in Schweden in der Nähe von Arvika . Nicht freiwillig, die Rezeption war am Wochende nicht besetzt und dadurch hatten wir nur die Auswahl aus ein paar wenigen Stellplätzen. Bei keinen dieser Stellplätze funktionierte der Strom und für die Duschen benötigte man Campingplatz-eigene Prepaid-Karten. Diese bekommt man, wer hätte es gedacht, nur bei der Rezeption. Dementsprechend begeistert ging es am nächsten Tag früh weiter. Einen etwas verwirrten (Sie wollen den Hund wofür anmelden?), aber sehr freundlichen Zollbeamten später sind wir in Norwegen. Jetzt gilt es noch ein paar Kilometer zu machen bevor wir stehen bleiben können.

Ankunft Aurdal Fjordcamping. Der Stellplatz direkt am Fluss, erste Reihe fußfrei!

Mehr brauchen Börni und Alex nicht um glücklich zu sein.

Naja, ein bisschen mehr braucht es dann doch … vielleicht noch genug Sonnenlicht um um 21.15 Uhr gemütlich sein Buch zu lesen?

Wenn es nach mir gehen würde, könnte ich gern noch mehrere Tage dort bleiben, aber wir wollen weiter. So viel zu sehen aber nur so wenig Zeit.

Weiter geht es durch das Gebirge. Vorbei an der Heimstatt der Jortun (haben sich gut versteckt, ich hab keinen gefunden) …

… vorbei an den obligatorischen Stabkirchen …

… bis zu dem Punkt wo Börni plötzlich schreit „Da … da, bieg ab!“. Todesmutig schleife ich mich ein und manövriere ich unser Wohnmobil um tiefe Schlaglöcher. Durch meine waghalsigen Fahrmanöver angespornt, traut sich ein deutsches Pärchen in einem Camper-Van auch die „Straße“ Straße hinab zu fahren. Frei nach dem Motto: „Wenn es die Ösis mit dem Ding schaffen, sollte es für uns kein Problem sein.“. Die Straße war auch kein Problem, das Parken am Ende der Straße schon. Nach ein wenig hin und her geschiebe, haben wir uns beide gut arrangiert so dass theoretisch am Parkplatz noch für ein oder zwei Fahrräder platz gewesen wäre.

500 Meter ging es zu Fuß durch einen herrlich duftetenden Kiefernwald zum Ridderspranget. Fantastisch. Hätte Börni nicht darauf bestanden, wäre uns dieses Juwel entgangen.

Vorbei an imposanten Gebirgszügen und durch malerischen Tälern ging unsere Fahrt weiter.

Bis zu unserem Tagesziel – die Trollveggen. An deren Fuße befindet sich der Campingplatz.

Wir stehen mal wieder fast alleine am Platz!

Ein überwältigernder Anblick. Vom Campingplatz bis zur höchsten Spitze sind es 1700 Höhenmeter … die senkrechte Wand misst knapp 1000 Meter von der Spitze bis zur Schutthalde. Man steht vor dieser Felswand und blickt immer nur ungläubig hinauf. „Geh, so hoch ist das ja gar nicht“. Dann entdeckt man aber irgendwann die winzingen Bäume am Fuß des Berges (sieht man auf diesem Bild nicht, da Bäume im Vordergrund den zwischen Campingplatz und der Trollwand liegenden Fluss Rauma verdecken) und man kann es in Relation setzen. Dann plötzlich Donnergrollen. Ein Gewitter? Wir haben doch strahlendblauen Himmel? Nein, eine Lawine stürzt hinab. Den Aufprall der Schneemassen sieht man zunächst, dann hört man ihn … und dann spürt man ihn. Ein Erlebnis das Bilder nicht vermitteln können. Einfach grandios.

2 Kommentare zu “Norwegen: säuselnde Flüsse, die Suche nach den Jurton, springende Ritter und donnernde Lawinen

  1. Endlich Stabkirche, wünsche Euch die selbe eigentümliche, mystische Wirkung, die Sie auf mich hatten.
    Beeindruckende Steilwand, normalerweise gelingen solche Photos nur mit Bearbeitung!
    Freut mich, daß ihr jetzt auch bemerkt, warum soviele gerne nach Norwegen reisen. Hoffe das Wetter bleibt so wie bisher.
    Viel Vergnügen weiter

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